Unterwegs mit den Wild Dogs – Tag 8

Früh morgens verschwanden nach und nach die anderen der Gruppe, um die am Tag zuvor gebuchten Aktivitäten anzutreten. Heliflug und Whitewater Rafting standen für einige auf dem Programm. Da ich mich nicht für Aktivitäten dieser Art erwärmen kann, wollte ich mit Martha gemütlich über die Brücke nach Sambia laufen. Doch es kam anders.

Tag 8 – Shearwater Explorers Village – Lusumpuko Women’s Club

Im Camp gegenüber brach geschäftiges Treiben aus. Bunt gekleidete Frauen räumten vergnügt und sehr gesprächig allerlei Kochequipment aus einem Jeep. Essen!!! Mein Interesse war geweckt. Nachdem alles soweit aufgebaut war, ging ich zu ihnen um zu fragen was hier denn geschehe. So kam ich mit Linda ins Gespräch und sie erzählte mir voller Stolz die Geschichte des Lusumpuko Women’s Club. Sie seien hier um für Touristen ein traditionelles Mahl vorzubereiten. Sie erzählte mir wie die Planeterra Foundation und G Adventures sie durch ein Projekt dabei unterstützen und ihnen zu einem relativ geregeltem Einkommen verhalfen, der eigenen Hühnerzucht und dem eigenen Gemüseanbau. Sie lud mich ein, später auch am Essen teilzunehmen. Kurzer Hand änderte ich meine Pläne und blieb im Camp um dieses bunte Treiben zu dokumentieren und einer meiner Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: in fremde Kochtöpfe sehen und dabei so viel wie möglich Neues zu lernen. Mit diesen wundervollen Frauen verbrachte ich den Tag.

Die Zutaten wurden vorbereitet, es wurde geschnippelt, gelacht, erzählt, gesungen ….

und schon wanderten die ersten Gerichte in die Töpfe. Blätter von der Kürbispflanze, Spinat in verschiedenen Varianten, Sazda, Erdnusssoße, Mopane-Raupen, das Fleisch der von Hand aufgezogegnen Hühner und viele Zutaten aus dem projekteigenen Garten.

Auch die Zeitplanung war perfekt. Pünktlich zum Eintreffen der Besucher war das Essen fertig und die Töpfe auf einem langen Tisch schön aufgestellt. Damit auch jeder mitbekam dass nun gegessen werden konnte, wurde auf nette musikalische Art darauf hingewiesen.

Traditionell wird mit den Händen gegessen und so bekam jeder Gast zwar einen eigenen Teller, aber eben kein Besteck dazu.

Linda erklärte den Gästen die einzelnen Gerichte und Beilagen. Danach konnte sich jeder selbst seinen Teller füllen. Es schien zu schmecken, denn plötzlich herrschte andächtige Stille, die nur von einem kurzen „Ahhhh, Mhhhh oder Ohhhh“ unterbrochen wurde. Nach dem Essen gab es noch weitere schöne Gesangs-und Tanzeinlagen. Die Gäste, die Frauen und ich hatten sehr viel Spaß.

Die Gäste verabschiedeten sich und es war Zeit für meinen Teller. Es wurden noch ein paar Aufnahmen für die sozialen Medien und das private Fotoalbum geschossen, bevor ich unter prüfenden Blicken der Frauen die Speisen genießen durfte. Sehr gut war es! Anders habe ich das auch nicht erwartet, denn schon vorab wurde mir immer wieder die ein oder andere Kostprobe aus den dampfenden Töpfen gereicht. Die zufriedenen Gesichter der Gäste, vor allem aber die der fleißigen Köchinnen, ließen gar kein anderes Ergebnis zu. Das sah man übrigens auch am gut gefülltem Trinkgeldkörbchen. Genauso so fröhlich und gut gelaunt wie zu Beginn des Tages, wurde alles wieder verstaut, aufgeräumt und der Club der kochenden Frauen verließ das Camp. Was für ein tolles Erlebnis!!!

DANKE für diesen schönen und interessantenTag!

Projekte wie diese faszinieren mich. Hilfe zur Selbsthilfe. Nun ist es diesen Frauen möglich zum Familieneinkommen beizutragen und mit ihren Einkommen z.B. Schulgelder für ihre Kinder zu bezahlen oder sich einfach selbst in eine bessere Position zu bringen. Allen Organisationen die solche Projekte begleiten, sich dafür einsetzen und engagieren, stellvertretend an dieser Stelle ein dickes Dankeschön.