Die Wochen verstreichen …

und es stellt sich so langsam Routine im Projektalltag ein. Die Kinder haben sich an mich gewöhnt und wir versuchen immer die Unterrichtseinheiten so interessant wie möglich zu gestalten. Das Monatsthema hat gewechselt und wir beschäftigen uns seit Anfang des Monats mit dem Thema Pflanzen. Meine beiden italiensichen Mitvoluntäre Valeria und Giacomo (sie befinden sich gerade auf Hochzeitsreise!!) haben auch immer sehr schöne Ideen zum Basteln parat. Wir besprechen wie wir die Woche gestalten wollen, suchen Fingerspiele und schöne Lieder rund ums Thema aus.

Die Natur erwacht zum Leben und ich freue mich über jeden Farbtutupfer der das doch trist wirkende und ausgetrochnete Land etwas aus der Monotonie hebt.

Valeria und Giacomo bei der Präsentation unseres neuen Liedes.„Way up high in an Apple tree, five red apples smiling down at me …“. Das Lied kommt an, perfetto! :mrgreen:

Die Zeichnungen die wir mit den Kindergartenkindern gefertigt haben. Aus Samen wurde die Form einer Blume nachgelegt und festgeklebt.

Eine schöne Idee von Valeria umgesetzt von den Kleinen.

Na ja, Routine ist irgendwie doch der falsche Ausdruck. Frühstück, Zähne putzen, die Lernzeiten, Mittagsessensausgabe, „Teacher sein“, Spielepartner, Kuschelpartner und die festen Lernzeiten sind inzwischen Normalität für mich. Das ist die Routine die ich meine. Aber alles was dazwischen passiert, fordert Flexibilität und lässt sich sicher nicht als Routine bezeichnen. So wurde ich bereits das zweite Mal spontan aus dem Unterricht geholt um deutsche Touristen (kleinere Reisegruppen) durch die Anlage zu führen und das Konzept von Mammadu zu vermitteln. Ok, dann halt einen auf Reiseführerin. Ich freue mich jetzt schon auf die erste chinesische Reisegruppe, die möglicherweise in ferner Zukunft vor der Türe steht. Das packe ich bestimmt auch irgendwie. Chakkaaaaa!  :mrgreen:  Die Führung endet bei mir im kleinen Verkaufsraum und scheinbar habe ich nicht nur das Talent spontan Gruppen zu führen, sondern auch das, eine ausgezeichnete Verkäuferin zu sein. Der Rubel rollt.  😉 Die Frauen aus Otjomuise werden sich sicher über die Nebeneinkünfte sehr freuen.

Gestern bin ich dann mit dem Schulbus mitgefahren, um die Schulkinder aus den verschiedenen Schulen abzuholen. Das war sehr interessant für mich. Zwei Privatschulen und eine „normale“ Grundschule. Die Unterschiede können krasser nicht sein. Auf der einen Seite schön angelegte Schulhöfe mit Rasensportplatz, schöne Gebäuden und alle Kinder in der gleichen Schuluniform. Auf der anderen – staubige Schulhöfe, etwas in die Jahre gekommene Gebäude, Kinder die oft barfuß laufen und tragen was sie eben an Kleidung besitzen.  Schön finde ich, dass Mammadu die Kinder fördert die das Zeug dazu haben und das Schulgeld für die privaten Schulen (finanziert durch Spenden und Patenschaften) stellt.

Selfies sind immer der Hit.

Himmlische Ruhe im Schulbus bis die Grundschule angefahren wurde.

Gesundheitlich bin ich momentan etwas angeschlagen. Gleich in der ersten Woche habe ich mir eine satte Erkältung eingefangen, die bis jetzt einfach nicht verschwinden mag. Fremde Länder, fremde Viren.  😕 Die Nase läuft, der Husten hat sich zu einer Bronchitis entwickelt (GsD ohne Fieber) und der Rücken meldet sich leider auch mit einer Muskelzerrung unter dem Schulterblatt. Passt prima zum Husten. Grmphl, aber da muss ich jetzt durch. Um ein wenig aus der trockenen Luft zu kommen, fahre ich heute über das Wochenende an die Westküste Namibias nach Swakopmund. Kühlere Temperaturen, höhere Luftfeuchtigkeit und die Meeresluft werden meinen Bronchen gut tun. Ein Shuttle holt mich zwischen 12.30 Uhr und 13.30 Uhr ab. Um 17.00 Uhr werden wir dann Swakopmund erreichen – oder auch nicht, man weiß das hier ja nie so genau. 🙄 Es bleibt spannend.

Ich melde mich nächste Woche wieder. Stay tuned …

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