Heute mal was für die Foodies unter euch.
In Südafrika und Namibia ist der Braai (Afrikaans für braten) nicht nur eine Form des Grillens, sondern ein nettes Event um sich in lockerer Atmosphäre bei einem kühlen Getränk zu treffen, zu plaudern und zu grillen. Wer mich kennt weiß, wie grillbegeistert ich bin und dabei selbst gerne am Grill stehe. Hier nicht so einfach, denn Braai ist Männersache. Frauen gehören in die Küche um Beilagen zuzubereiten oder haben Sorge zu tragen, dass der Mann am Feuer nicht verdurstet. Weil ich wohl erzogen bin und die Sitten meiner Gastgeber respektiere, trollte ich mich (nicht ganz so leichtfüßig wie sonst) in die Küche. Den Weg zum Grill trat ich aber immer wieder an, um Bilder für den Blog zu schießen. War fast wie selber grillen. 😉
So standen meine Zimmermitbewohnerinnen Katharina und Jasmin, unsere Zimmernachbarin Amalia, Marvin und ich in der Küche um die Zutaten für die Salate zu schnippeln. Ein herrlich frischer Eisberg mit Kichererbsen, Mais, Paprika und Gurke nimmt Gestalt an.
Amalia und ich schnippelten die Zutaten für den Bulgur-Quinoa Salat.
Fleisch ist des Namibiers liebsted Gemüse. Nicht verwunderlich also, dass die Fleischmenge hier überwiegt. Lamm und Boerewors war Lownans Wahl.
Lownan übernahm das Marinieren und auch die Mischung des Teiges für das herrliche Brot (Roosterkoek). Der Teig besteht aus Weißmehl, Trockenhefe, Salz, Zucker, warmen Wasser und etwas Zimt. Die Marinade fürs Lamm aus Bier, Gewürzen, Öl und Knoblauch. Abgewogen wird hier nichts, das geht alles nach Gefühl.
Der Teig braucht nun Zeit und Wärme um aufzugehen.
Danach werden kleine Kugeln geformt und nochmals zum Gehen in die Schüssel gegeben. Kurz bevor sie auf das Feuer kommen, wendet man sie in Mehl.
Nun wird es Zeit das Feuer zu zünden. Lownan verwendet dafür Mopani Holz, dass in Europa wohl eher einen Platz im Aquarium findet als auf dem Grill.
Wenn die Glut soweit ist, wird der Grillrost mit einer aufgeschnittenen Zwiebel gereinigt und alles findet nach und nach seinen Platz auf dem Rost.
Braai ist eine echt langwierige Prozedur und nach all den Gerüchen und Anblicken hängt der Magen schon auf halb acht. Hunger macht sich breit, aber das Warten lohnt sich. Alle versammeln sich am Tisch, gemeinsam wird gegessen, genossen, gelacht und erzählt. Das Ergebnis war sehr lecker und ich habe gerne auf den Platz am Grill verzichtet.
Danke Anita und Lownan für diese wunderschöne und überaus schmackhafte Erfahrung.