Wer meinen Blog 2018 schon verfolgt hat weiß, welch großartige und spannende Zeit ich durch mein freiwilliges Volontariat in Namibia verbracht habe. Beeindruckt von spektakulärer Natur, faszinierender Kultur, der Offenheit und Freundlichkeit der Menschen vor Ort und all den positiven Erlebnissen in Namibia, fasste ich den Entschluss noch einmal für längere Zeit nach Afrika zurückzukehren.
Nach über 30 Jahren in der IT-Branche, hängte ich meinem Beruf vorerst an den Nagel und suchte nach meiner Rückkehr konkret nach langfristigen Einsatzmöglichkeiten in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit. Schnell wurde ich auf Comundo, die größte Schweizer Organisation in der PEZA (Personelle Entwicklungszusammenarbeit) aufmerksam.
Das Landesprogramm für Afrika mit Schwerpunkt Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sagte mir sofort zu. Beworben hatte ich mich auf eine Stelle in Sambia. Das Auswahlverfahren fand bei Agiamondo in Köln statt und nach einiger Zeit erhielt ich die ersehnte Empfehlung für den Auslandseinsatz. Die Stelle in Sambia hatte sich zwischenzeitlich leider zerschlagen – aber, wie oftmals im Leben: wer fest an sich und seinen Traum glaubt, erhält eine zweite Chance. Ich musste nur darauf warten können und weiter hoffen.
Die Wartezeit habe ich genutzt und eine Weiterbildung zur Referentin für betriebliche Aus- und Weiterbildung belegt. Nach knapp 7 Monaten Online-Kurs hielt ich stolz mein Zertifikat und zusätzlich noch den Ausbilderschein in Händen. Auch hatte ich instinktiv auf die richtigen Themenfelder gesetzt. Erwachsenenbildung, Train the Trainer, eTrainer, Arbeiten 4.0, Personal- und Organisationsentwicklung, dieser Refresh kommt mir heute mehr als zugute.
Dann traf uns alle die Pandemie. Unwirklich gestaltet sich seither unser neues Dasein. Ausgangssperre, Kontaktbeschränkungen, Lockdown, schreckliche Bilder von Toten aus aller Welt. Der gesamte Erdball in Schockstarre. Inzwischen leben wir mehr schlecht als recht mit diesem Virus. SARS-COV-2, tägliche Fallzahlen, R-Wert, Inzidenz, Impfstoffzulassungen, Impfchaos, Aluhüte, Corona-Leugner – ein völlig neues Repertoire an Begriffen und eine große Unsicherheit macht sich in unserem Alltag breit. Menschen und Firmen am Rande ihrer Kapazität, unser scheinbar sicheres Leben auf der Kippe. Die Welt im Umbruch und dann kam sie – meine zweite Chance!
Seit Februar lebe und arbeite ich nun in Namibia. Drei Jahre wird mein Einsatz dauern. Wie genau es dazu kam, was genau ich mache und wie ich hier lebe, erfahrt ihr in meinem nächsten Beitrag.
Ich bin so stolz auf dich, Schwesterli❤