Wie in Katatura zu Mittag gegessen wird und warum nicht nur gutes Bier aus Erding kommt

Über die Mammadu Organisation ist es auch möglich, Mitglied oder Sponsor zu werden, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen, um dieses über einen längeren Zeitraum zu fördern. Genau das hat Sabrina gemeinsam mit einer Freundin getan. Sie haben die Patenschaft für Ovawa übernommen. Sabrina kennt die Mammadu Kinder, denn auch sie war bereits als Voluntärin hier. Nun nutzte sie ihre Semesterferien um zusammen mit ihrem Freund Chris durch Namibia zu reisen und im Anschluß daran noch ein paar Tage im Mammadu Center bei ihrem Patenkind zu verbringen. Wie selbstverständlich verbrachten die beiden ihre Zeit hier, spielten mit den Kindern und genossen sichtlich die gemeinsame Zeit.

Aber irgendwann geht jeder Urlaub zu Ende und der Abschied nahte. Ich glaube es ist nicht schwer, Ovawa auf dem Bild zu erkennen. Donnerstag abend ging der Flug zurück in die Heimat. Zum Lunch wollten Sabrina und Chris unbedingt noch einmal nach Katatura um Kapana zu essen. Das Angebot über die Mittagspause mit ihnen zu kommen nahm ich sehr gerne an. Mit dem Taxi ging es von Otjomuise nach Katutura zum Fleischmarkt.

Allerlei Waren werden hier angeboten. Aber in der Hauptsache eben Fleisch, Fleisch und nochmal Fleisch. Man betritt die Halle und überall duftet es nach gegrilltem Fleisch. Du erkennst auch sofort um welche Tiere es sich handelt, denn den Weg zur Halle säumen Rinderköpfe und Hufe. Wer empfindlich ist, sollte da besser in die andere Richtung schauen. Alles andere liegt auf den Tischen und wird dort zerlegt, verarbeitet und verkauft. Man kann an den Ständen das Kapana probieren und entscheidet sich dann für den Stand, an dem es einem am Besten schmeckt. Die lautsstarken Offerten der Händler sind überwältigend, denn schließlich bietet hier jeder sein weltbestes Kapana an. So sieht das dann aus. Schmale lange Streifen werden über offenem Feuer gegrillt und mit einer Machete in kleine Stücke geschnitten.

Man lässt sich das Kapana in Zeitungspapier einpacken,

geht ein paar Schritte weiter zu den Tischen und bestellt sich die Beilagen und Getränke dazu. Fat Cake und Tomatensalsa war unsere Wahl.

Ich habe zugesehen, wie Tomaten für die Salsa geschnitten wurden. In einer Windeseile war dieTomate in feinste Würfel geschnitten. Die Zwiebel ebenso.  So schnell, dass die Augen kaum mitkamen, geschweige denn die Handykamera. Das war es nun also  – mein erstes Kapana. Ich war restlos begeistert. Das Fleisch schmeckt so gut, die Beilagen dazu  – alles in Allem sehr sehr lecker. Wir haben für die Fleischportion, die Beilagen (5 Fat Cakes, Salsa) und 2 Kilo Kapanagewürz zum Mitnehmen zu dritt 175 N$ bezahlt. Das sind umgerechnet ca. 10 Euro.

Ein Rundgang durch die Halle brachte allerlei interessante Waren zum Vorschein, an denen ich natürlich nicht vorbeikam ohne ungefähr zu wissen was das alles ist. Kleine getrocknete Fische,

große getrocknete Fische,

und ich glaube hier wollten sie mir einen Bären – äh, Frosch aufbinden. Getrocknete Frösche ?????  😯

Getrocknete Früchte, die aus dem Norden Namibias kommen. Für die es weder einen englischen noch einen deutschen Ausdruck gibt. Sie werden hier Eenyadi genannt und ich habe bis jetzt noch nicht herausgefunden, was das sein soll.

Zum Probieren war leider keine Zeit, denn wir mussten zurück ins Mammadu Center. Laut Erzählungen sollen die Mopane Raupen getrocknet und gegrillt  wie grüner Tee schmecken. Ich werde sie bei Gelegenheit probieren.

Zurück in Mammadu hieß es dann endgültig Abschied nehmen. Es ist immer eine schwere Situation für die Kinder, die Paten wieder ziehen lassen. Anders herum natürlich ebenso und es kullerten einige Tränchen. Ratet mal wer mitgeweint hat. 🙄

Ovawa fand Trost an meiner Schulter und nachdem der größte Abschiedsschmerz überwunden war, konnte ich sie doch noch dazu überreden, an den Tanzproben für das kommende Fest teilzunehmen.

Sabrina und Chis, ich hoffe ihr seid wieder heil in Erding angekommen und hattet eine angenehme Heimreise. Lebt euch wieder gut zuhause ein. Es war schön mit euch, wenn auch nur kurz. Danke für den gemeinsamen kleinen Trip zum Lunch. Nun werde ich immer, wenn ich ein Erding Bier sehe oder trinke an euch denken.

Augusto lässt euch auch noch lieb grüßen. Er hat sich über das Wörterbuch gefreut und es wird ihm sicher eine große Hilfe sein. Auch hierfür ein dickes Danke.